Bauvorhaben: Winter 2016/2017, Wohnhaus „BV 17-0070-P, Baustraße“, Kreis Darmstadt-Dieburg
Planung: Holzbau+ Plan GmbH

  • Mitten im Ortskern von Ober-Ramstadt haben sich unsere Bauherrn ein fantastisches Grundstück mit einem maroden Bestandbau ausgesucht, welches nach kurzer Überlegung zur Sanierung einem Neubau Platz machen sollte,...

  • Das großzügige Grundstück wird durch die komplett geschlossene Bebauung (Bestandsgebäude mit Nebengebäude) zur Straße vollends abgeschirmt. Die alte Bebauung hat das Grundstück unvorteilhaft aufgeteilt in einen engen, geschlossenen Hofbereich und stark abfallenden und wenig nutzbaren Gartenbereich....

  • Hier war nun Planungsarbeit gefragt. Das Bestandsgebäude wurde bis auf die Kellermauern abgebrochen, das Nebengebäude bis auf die bestehende Bodenplatte. Hier die Ansicht der neuen Holzkonstruktion von der Gartenseite. In der Planung wurde besonders darauf geachtet, Hof und Garten zu verbinden um großzügigen und nutzbaren Gartenraum zu erhalten. Das neue Wohnhaus wurde mit zwei Vollgeschossen und größerer Grundfläche geplant, das Nebengebäude eingeschossig auf bestehender Bodenplatte. Insgesamt werden ca.170qm neuer Wohnraum und ca. 52qm Nebengebäude geschaffen.

  • Tabula rasa! Nach bereits tonnenweise abtransportiertem Bauschutt befindet sich das Bauvorhaben noch mitten im Abriss des Alt-Bestands. Im Vordergrund sieht man die Bodenplatte des Nebengebäudes, worauf später das Atelier seinen Platz finden wird. Mittig im Bild, die ursprüngliche Trennung zwischen dem ehemals engen Hof und stark abfallendem Gartenbereich. Zwischen Hof und Garten gab es im Altbestand keinen direkten Durchgang! Im Hintergrund das Kellergeschoss mit alten Vorbauten, die noch weichen werden.

  • Auf der Baustelle wird noch einmal kontrolliert ob Aufmaß, Plan und Bestand übereinstimmen. Das bestehende Kellergeschoss, sowie der Anbau aus Stahlbeton, werden das zukünftige Gebäude statisch tragen. Nach dem Abriss ergibt sich für uns so nochmal die Gelegenheit mit dem Statiker bestehendes und tragendes Mauerwerk überprüfend durchzugehen. Im Plan ist auch der bestehende Gewölbekeller zu sehen, der auch zukünftig als Weinkeller dienen wird.

  • Zeitgleich zum Abriss werden in der Halle die Holzelemente vorgefertigt.

  • Stück für Stück wächst das Gebäude. Die traufseitigen Fassaden sollen später verputzt werden. Da der Aufbau vor Ort im Winter erfolgte, haben wir uns für eine vorverputzte Holzweichfaserplatte als winddichte Ebene entschieden. Diese hat den Vorteil, dass sie länger unbeschadet der Witterung ausgesetzt werden kann und sich der Verputzer später einen Arbeitsschritt spart.

  • Die Brandwand (später unzugänglich!) wurde schon in der Halle vom Verputzer mit Grundputz komplett fertig gestellt. Dies bei optimalen Temperatur- und Fertigungsbedingungen. Später wäre der Zugang ohnehin an dieser Stelle nicht mehr möglich gewesen. Man sieht hier das eingeputzte Gewebe, bereit um mit dem nächsten Element überlappend verbunden zu werden. Ab dem zweiten Obergeschoss war für die Verputzer der Zugang wieder möglich, so dass diese Seite der Fassade vor Ort mit Grund- und Oberputz fertig gestellt werden konnte - sobald die Witterung dies zuließ.

  • Spannend ist der Aufbau immer - vor allem wenn im Element mehr Glas als Holzanteil ist! Die Fenster werden bereits in der Halle ins Element verbaut und in einem an die Baustelle transportiert. Bei einer Fensterfläche, die schon alleine ca. 600kg wiegt, wäre ein Einbau vor Ort ansonsten nur mit viel Aufwand realisierbar. Schon jetzt kann man sich den späteren Ausblick aus dem Wohnzimmer vorstellen,...

  • Ansicht von der Gartenseite nach Fertigstellung. Im ersten Obergeschoss bildet die vorgestellte Stahlkonstruktion den konstruktiven Aufbau für eine großzügige Terrasse. Im zweiten Obergeschoss bildet die auskragende Brettsperrholz-Decke die Tragkonstruktion für den Balkon. Der Terrassen- wie Balkonbelag sind aus unbehandelter Odenwald-Lärche hergestellt. Im zweiten Obergeschoss werden die Konstruktion des Balkons und seine Entwässerung durch Trespa-Platten "versteckt". Die Farbe der Trespa-Platten und der Holz-Alu-Fenster dient als sich wiederholendes Gestaltungselement, innen wie außen.

  • Ansicht von der Straßenseite. Wohnhaus wie Nebengebäude gliedern sich in den Straßenzug ein und zeigen sich großzügig offen.

  • Da der ebenerdige Gewölbekeller erhalten werden sollte, ist der Eingang zum Wohnhaus durch eine eingeschossige Außentreppe erschlossen. Der Gewölbekeller dient heute als Weinkeller und verbindet charmant den alten Bestand mit modernem Neubau. Der Eingangsvorbau wirkt, dank der schlanken Stahl-Glaskonstruktion leicht und transparent.

  • Der Eingangsbereich führt in die großzügige, offene Wohnküche - die Richtung Garten und Ostseite ausgelegt ist. Hier findet sich auch die große Fensterfront wieder,... Räumlich finden sich in dieser Ebene noch ein Bad, Gästezimmer und Speisekammer.

  • Die Treppe ins zweite Obergeschoss ist aus Odenwald-Eiche hergestellt, die Oberfläche geölt. Die Treppe sollte auf kleinstem Raum untergebracht werden und so haben wir uns in der Planung für eine halb-gewendelte Treppe entschieden.

  • Im zweiten Obergeschoss sind drei Zimmer, Bad und großzügig nutzbarer Flur entstanden.

  • Schiebeläden aus unbehandelter Lärche, gehalten von einem schlanken Stahlrahmen verschatten den Innenraum des Schlafzimmers und der beiden Zimmer Richtung Südseite im zweiten Obergeschoss.

  • Balkonaussicht!

  • Das Nebengebäude ist ebenerdig, für Besucher auch direkt von der Straße, aus zugänglich.

  • Die Bauherrin hat im Nebengebäude, dem Atelier, Ihren Arbeitsplatz. Die Wandflächen wurden im Rohbau belassen. D.h. zum Nachbargebäude die Brandwand mit Fermacell beplankt, die übrigen Wandflächen mit OSB. Das "liegende" Fensterformat öffnet den Raum mit Durchsicht zum Wohnhaus. Genügend Tageslicht -bei langen, schmalen Baukörpern- ist hier durch die großzügigen Fenster und Vollglas-Türen gegeben.

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  • Straßenseitige Ansicht mit Eingangsbereich.

  • Obwohl noch ganz "frisch" passen sich die neuen Gebäude wunderbar in den Straßenzug ein.

  • Schöne Details! Tradition (Gewölbekeller) trifft auf modernen Holzbau sowie ein Lieblingsdetail des Bauherrn: Die Millimeterarbeit beim Bau des Ateliers. An der Straßenbeleuchtung sieht man, wie die Baugrenze im vollen Maße ausgenutzt wurde!